Blasen- / Vaginale Beschwerden
Blasenentzündungen
Jede 2. Frau hat in ihrem Leben mindestens eine Blasenentzündung. Nicht wenige Frauen begleiten wiederkehrende Infektionen regelmäßig.
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Es gibt viele Möglichkeiten im Akutfall naturheilkundlich einzugreifen. Viel wichtiger ist jedoch die Vorbeugung von wiederkehrenden Infektionen. Eine Hauptrolle spielt dabei der Aufbau der Schleimhaut, der besonders für Frauen ab 50 Jahren essentiell sein kann, um Blasenentzündungen langfristig loszuwerden.
Ab 50 Jahren sinkt das Estriol, ein Östrogen, das für die gute Versorgung der Schleimhäute notwendig ist. Frauen bemerken dies oft an trockenen Augen, Nase oder Mund und einer trockenen Vaginalschleimhaut. Eine trockene Vaginalschleimhaut kann jucken oder brennen. Bei der Liebe kann es zu Schmerzen, in manchen Fällen, Einrissen kommen. Auch die Blasenschleimhaut leidet unter den sinkenden Östrogenspiegeln und benötigt Unterstützung. Wir haben schleimhautunterstützende Pflanzen zur Verfügung, die teilweise oral eingenommen werden können, teilweise in Form von Intimpflegecremes direkt aufgetragen werden.
Vaginale Infekte
Bei vaginalen Infekten kommt es zu Juckreiz, Brennen oder riechendem Ausfluss. Mehr lesen
Die Therapie fußt auf zwei Säulen: Zum einen die antiinfektive Therapie zum anderen die Stabilisierung des Milieus. Das vaginale Milieu ist nicht steril, sondern eine Vielzahl von Bakterien siedeln in der Vagina. In der Regel gibt es ein Gleichgewicht zugunsten das Milieu fördernder Milchsäurebakterien. Durch eine Vielzahl möglicher Faktoren kann das Gleichgewicht kippen und Pilze oder andere Bakterien können sich vermehren und zu Beschwerden führen.
Senkungsbeschwerden
Durch Schwangerschaft, Geburt und das Älterwerden verändert sich die Anatomie des Beckens und es kann zum Absinken von Blase, Gebärmutter oder Darm kommen. Mehr lesen
Das bleibt manchmal unbemerkt von der Frau, andere Frauen spüren einen Zug nach unten oder tasten etwas in der Vagina, das vorher nicht an dieser Stelle war. Auch der ungewollte Abgang von Urin kann ein Hinweis auf eine Senkung sein. Abhilfe kann hier ein Pessar schaffen (weitere Informationen dazu finden Sie unter Pessartherapie).
Inkontinenz
Es gibt verschiedene Formen der Inkontinenz. Mehr lesen
Während einige Frauen Urin beim Husten, Niesen oder bestimmten Bewegungen beim Sport verlieren, schaffen es andere kaum auf die Toilette sobald sie spüren, dass die Blase voll ist.
Bei der Behandlung kommt der Schleimhautpflege eine bedeutende Rolle zu. Allein diese kann zu einer deutlichen Verbesserung der Symptomatik beitragen, insbesondere bei Frauen, bei denen die Inkontinenz nur phasenweise auftritt.
Eine Inkontinenz kann mit dem Absinken von Blase oder Blasenhals zusammenhängen. Dies kann bei einer vaginalen Untersuchung festgestellt werden. Ein Pessar kann helfen Blase oder Blasenhals wieder in die gewohnte Position zu bringen (siehe Pessartherapie).
Lichen sclerosus
Die Beschwerden beim Lichen sclerosus sind unspezifisch und führen dazu, dass es oft Jahre braucht, bis die Diagnose gestellt wird. Mehr lesen
Es kommt zu (extrem starkem) Juckreiz, Brennen und dünner und empfindlich werdender Schleimhaut. Es kann vermehrt zu Blasenentzündungen kommen. Teilweise findet man weiße Stellen an der Vulva, die sich nicht wegwischen lassen.
Für viele der Beschwerden gibt es wirkungsvolle naturheilkundliche Behandlungsansätze, die individuell an die Frau und die vorherrschenden Beschwerden angepasst werden.
Pessartherapie
Pessare gibt es in unterschiedlichen Formen (je nach Beschwerdeform und Anatomie) sowie in verschiedenen Größen. Mehr lesen
Je nach Beschwerden werden Pessare in der Regel nur tagsüber getragen oder rein situativ (z.B. zum Sport oder bei starken Erkältungen) und von Ihnen selbst eingesetzt und wieder herausgenommen. Durch die Tragepause nachts wird die Entstehung von Druckstellen an der Vaginalschleimhaut verhindert.
Bei einer Anpassung kann die für Sie richtige Form und Größe bestimmt werden. Dafür sind in der Regel 2 Sitzungen notwendig, bei der Sie u.a. die Handhabung von Einsetzen und wieder Herausnehmen üben können.
Je nach Zustand der vaginalen Schleimhaut kann eine Vorbehandlung mit oder ohne Estriol (Hormon) über 2-4 Wochen notwendig sein.
Bei welchen Beschwerden können Pessare helfen?
Wenn nach Geburten (und Abschluss der Rückbildung) eine Inkontinenz besteht.
Bei Stressinkontinenz: ungewollter Urinabgang bei Betätigen der Bauchpresse, z.B. Husten, Niesen, schwer Heben.
Wenn sich Blase oder Gebärmutter in die Vagina senken. Dies bemerken Frauen oft an einem Druckgefühl nach unten oder Ziehen im unteren Rücken.
Wenn sich der Enddarm in die Vagina wölbt. Oft ist die Entleerung des Enddarms dabei erschwert und betroffene Frauen haben Probleme beim Stuhlgang.
Für wen sind Pessare geeignet?
Für Frauen mit Senkungsbeschwerden und / oder Urininkontinenz, die sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht operieren lassen möchten oder denen keine Operation empfohlen wird. Operationen kommen erst nach abgeschlossener Familienplanung in Frage, so dass zwischen den Schwangerschaften ein Pessar getragen werden kann.
Manche Frauen bemerken nur beim Sport (Joggen, Tennisspielen, Volleyball spielen) ungewollten Urinverlust und können das Pessar nur für diese Tätigkeiten einsetzen.